Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther ist Präsident der Universität Göttingen. Er möchte die neueren Erkenntnisse der Hirnforschung möglichst vielen Menschen zugänglich machen, um damit einen wichtigen Beitrag sowohl in der Bildungsdebatte als auch im pädagogischen Handlungsfeld zu bieten. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Potenzial-Entfaltung von Kindern und Jugendlichen – der Zukunft unserer Gesellschaft.
Sein Credo: Nehmen sie die Kinder, holen sie die bei ihren besonderen Begabungen ab und dann nutzen Sie dieses Interesse, was Sie über das Wecken dieser Begabung und die Entfaltung dieser Begabung auch in dem Kind auf einmal wachrufen, nutzen Sie das, um anderes, von dem Sie auch wissen, dass das später im Leben wichtig ist, sozusagen in dieses Begabungsförderungskonzept mit einzubinden.
Das Interview führte dankenswerter Weise Ulrike Saalfrank, FitZ-Projektleiterin, Psychologin und Sachgebietsleiterin für Kindertagesstätten im Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Rosenheim.
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Im April dieses Jahres konnte der Kontakt zum Gehirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm und Gründer des Zentrums für Neurowissenschaft und Lernen (ZNL) hergestellt und für ein aussagekräftiges Interview genutzt werden.
Er unterstützt das FitZ-Begabungsförderungskonzept ausdrücklich und könnte sich eine wissenschaftliche Begleitung vorstellen, wenn eine stadtweite Ausdehnung des Projektes erfolgt ist. Seine Aussage (O-Ton im Interview) macht dies deutlich:
„Also, wenn ich lerne, bei eben und an den Dingen, die mir selber Spaß machen, die ich selber will, das ich da etwas durchziehe, dass ich das durchhalte, dass ich das auch hinbekomme, Yes, we can, sagt Obama so schön. Wenn ich dieses Erlebnis selber habe, dann werde ich auch in der Schule besser. Das ist wirklich nachgewiesen und zwar mit deutlichem Effekt. Und ich glaube, auf diese Fähigkeit von Kindern, die heute fast brach liegt, können wir viel mehr aufbauen, und genau das tut das FitZ-Projekt und deswegen finde ich das auch sehr sinnvoll.“
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Professor Richard Davidson (Free the Mind) ist einer der weltweit führenden Neurowissenschaftler (Vita von Prof. Dr. Davidson) und lehrt an der Universität von Wisconsin-Madison. Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Zusammenhänge von Meditation und Veränderungen des Gehirns. Davidson führte umfangreiche Fallstudien an tagtäglich meditierenden tibetischen Mönchen durch.
"Wir können tatsächlich glücklichere Menschen sein und weniger leiden, wenn wir die Verantwortung für unseren eigenen Geist übernehmen" (Prof. Richard Davidson).
Im Rahmen eines Filmprojekts und einer Podiumsdiskussion in Köln mit dem Gehirnforscher Prof. Richard J. Davidson von der University of Madison/Wisconsin konnte Frau Saalfrank mutigerweise ein Interview mit ihm führen. Die Erkenntnisse von R. J. Davidson bestätigen unsere Schwerpunktsetzung im FitZ-Projekt!
Er hat die Wirksamkeit von Meditationstechniken auf die Veränderung von Gehirnfunktionen von Traumapatienten und ADHS-Kindern erforscht. Die Wirksamkeit ist mittlerweile auch in der Praxis bestätigt. In Studien an Meditierenden konnte der Nachweis erbracht werden, dass geistiges Üben das Aktivitätsmuster im Gehirn so verändern kann, dass Empathie, Mitgefühl, Optimismus und persönliches Wohlgefühl gestärkt werden. Verstand und Gefühl hängen auch gehirnmäßig enger zusammen, als wir bisher glauben wollten.
Die sozial-emotionale Kompetenzförderung erfährt dadurch eine enorme Bedeutung für das Leben von Kindern und später als Erwachsene.
Yoga bieten wir ja bereits für Kinder an. Evtl. lassen wir noch Meditation folgen ....